Seiten

Mittwoch, 14. August 2019

Testbericht - Der granatenschnelle Newton Distance 8





Viele Leser wissen, dass ich überzeugt bin vom geschützten Barfußlauf. Also vom bewegen in Barfußschuhen, die dem Fuß allenfalls eine Schutzhülle sind. Dazu veröffentlichte ich jüngst einen Blogbeitrag: https://running-and-dreams.blogspot.com/2019/07/barfulaufen-wir-waren-damals-einfach-zu.html

Nun möchte ich aber einen Testbericht schreiben über ein Produkt, welches man auf den ersten Blick als einen herkömmlichen Laufschuh bezeichnen könnte.
Nur auf den ersten Blick?
Und warum überhaupt?

Nun, ich habe leider im Großzehengelenk eine Arthrose 4. Grades. Mehr Grade gibts nicht. Sie ist sehr schmerzhaft und ein „richtiges“ Lauftraining mit z.B. Tempoläufen ist nicht möglich. Ich arbeite dran mit diversen Methoden und 4 Monate nach der Diagnose sieht die Welt zumindest tendenziell schonmal anders aus. Voll von Hoffnung kann ich inzwischen wenigstens joggen, was vorher nur mit großen Schmerzen möglich war.

Mit der Arthrose an der Stelle ist das Gehen in einem guten Barfußschuh beinahe die einzige Möglichkeit. In starrem Schuhwerk sind die Schmerzen bei mir mehrheitlich zu groß. Dennoch: Lauftraining ist mit der Arthrose im großen Onkel barfuß nicht wirklich möglich. Der Abdruck über den großen Zeh zu stark, deshalb „muss“ ich mein eigenes Lauftraining, welches nur noch aus joggen besteht, nun erstmal in Laufschuhen absolvieren.

Ich sage dir, wenn man so wie ich seit über 8 Jahren in Barfußschuhen unterwegs ist und nun wieder herkömmliche Laufschuhe tragen muss, dann fragt man sich, wieso man sich die Dinger freiwillig die ganzen Jahre davor angetan hat! Rückwirkend betrachtet bis auf spezielle Einsatzgebiete unbegreiflich.

Ich suchte also nach einer Lösung. Und ich erinnerte mich an meine Zeit im Laufsportfachhandel, in der ich auf den Hersteller Newton gestoßen bin. Schon damals eine der meiner Ansicht nach am meisten unterschätzten Laufschuhmarken.

Die einzigartige Technologie des Sohlenbaus der Schuhe könnte mein Problem mit dem Arthroseschmerz lösen.

Laufschuhe von Newton sind zunächst erstmal Schuhe für die meisten Läufer. Insbesondere die, die Dynamik lieben. Es sind keine Schuhe speziell für Arthrose-Humpler wie mich. Aber sie könnten mit ihrer Technologie mein Problem lösen.
Es lohnt sich definitiv, sich Modelle von Newton mal genauer anzusehen und idealerweise auch mal zu laufen.

Der Chef des deutschen Vertriebes für Newton gehört glücklicherweise noch zu meinem Kontaktnetzwerk von damals. Flugs konnte ich ihn an die Strippe bekommen. In der guten alten Szene gibts nicht nur BWL-studierte Hardcore-Vetriebler ohne Gefühl für ihr Tun, sondern auch noch Sportler von Herzen. Solche, die auch eigenen Schweiß draußen in der Natur beim Training geschwitzt haben. Die mit ihrer Liebe und Kompetenz zum Sport und mit Unternehmertum etwas aufbauten. Als ich hörte wer den Vertrieb von Newton in Deutschland übernimmt wusste ich, es ist sinnvoll, sich die aktuelle Generation der Schuhe und die Zukunftsperspektiven dieser Marke in Deutschland anzusehen.

Warum Newton in meinem Fall?
 Mein Laufstil hat sich von der unnatürlichen Ferstentrampelei im traditionellen Schuh zurück zum natürlichen Mittel-/Vorfußlaufstil in den Barfußjahren abgewandelt.
In traditionellen Laufschuhen kann und will ich einfach nicht mehr laufen. Für mein Arthrose-Gelenk, dem großen Zeh, über den ein großer Teil des Fußabdrucks beim laufen erfolgt, brauche ich aber jetzt wegen des Schmerzes Dämpfung.

Laufschuhe von Newton haben allesamt eine sehr geringe Sprengung und dabei eine dynamikorientierte, bewegliche Bauweise. Unter dem Ballen vorn findet man so genannte „Lugs“. Eine Technologie, die dort zu einer Erhöhung führt. Sinnbildlich dargestellt läuft man so, als hätte man ein erhöhtes Dämpfungskissen vorn unterm Fußballen, was meinem Arthrose-Gelenk eine Wohltat ist.

Die Sohlentechnologie mit den Lugs zwingen den Läufer beinahe dazu, eher auf dem Mittel- bis Vorfuß zu laufen. Der Fersenlauf im Newtonschuh fühlt sich irgendwie falsch an. Ist er ja auch. Aber im traditionellen Laufschuh mit eher starrer Sohle kannst du nicht Vorfußlaufen. Die starre Sohle hebelt dich runter. Es geht nicht.

Im von mir gewählten Newton Schuh klappt das wunderbar. Du landest durch seine Bauweise eher weiter vorn. Die Sohlentechnologie ist jedoch so flexibel gestaltet, dass hier nicht so stark ein Hebel einsetzt. Noch mehr Bewegungsfreiheit bietet dir hier nur ein guter Barfußschuh.

Für mich ist das also eine Lösung. Die einzige mir bekannte auf dem Laufschuhmarkt. Ich kann weiterhin meinem natürlichen Laufstil mit Mittelfußaufsatz nachkommen, habe aber dennoch Dämpfung unter meinem schmerzenden Gelenk.

Dahinter steckt eine einzigartige Technologie, die -spürbar- für eine trampolinartige Dämpfung sorgt. Auf der unten stehenden Internetpräsenz von Newton ist das ziemlich gut erklärt, deshalb gebe ich das hier jetzt auch nicht doppelt wieder.

Wir einigten uns auf das Modell „Distance 8“. Er wird bei Newton unter den Wettkampfschuhen geführt. Diese Einordnung sehe ich zwar anders. Ich sehe ihn bei den leichtgewichtigen Trainingsschuhen, bestenfalls den Marathonrennschuhen. Aber ist ja egal wie es heißt. Es geht ja um den Schuh.

Für mich und mein schmerzendes Zehengelenk ist das Laufen im Newton-Schuh und seiner Technologie eine Wohltat. Im Distance 8 findet man einen verhältnismäßig minimalistischen Laufschuh, der in seiner Bauart ganz klar für die Straße hergestellt ist. Einen Trailschuh hat Newton auch, aber ich brauchte jetzt etwas superleichtes, dynamisches, welches mir dennoch die „Lugs“ im Vorfußbereich bietet.

Der Distance 8 war dafür eine extrem gute Wahl!

Er ist einer von diesen bissigen Schuhen, die man anzieht und am liebsten gleich eine Startnummer dazu an die Brust heften möchte. Man läuft los und möchte schnell. Man kann damit im Rahmen seiner Möglichkeiten auch einfach nur schnell. Mit dem Newton Distance langsam zu laufen ist etwa so, wie mit einem Ferrari ordnungsgemäß durch die 30-er Zone zu fahren.

Das Obermaterial reicht lang aus um einen guten Sitz zu ermöglichen. Zu mehr ist es sicher nicht gedacht und das ist gut so.

Der Newton Distance zaubert meinen Arthrose-Schmerz nicht weg. Von allen Schuhen, die ich eben jetzt abseits der Barfußschuhe nutzen muss ist er mit Abstand der, der mir das Laufen am angenehmsten sein lässt.

Bleibe mit ihm auf hartem Asphalt, auf Parkwegen oder nur ganz leicht geschotterten Feld- und Waldwegen. Für Trails gibts den „Boco“.
Wenn du lieber „mehr Schuh“ von Newton möchtest, dann vielleicht den „Gravity“.

Ich habe den Distance 8 nun etwa 4 Monate in Benutzung und er zeigt bei mir und meinem Laufstil, jedoch vergleichsweise hohem Körpergewicht, völlig normale Gebrauchsspuren. Ich rechne bei ihm mit einer durchschnittlichen Lebensdauer bezogen auf einen „normalen“ Trainingsschuh. Keinesfalls weniger, was oft bei Leichtbauschuhen der Fall ist. Insofern scheint mir die Haltbarkeit höher als bei Wettkampfschuhen, in deren Klasse Newton den Distance 8 einordnet.

Mein Tip:
Unbedingt ausprobieren! Und insbesondere dann, wenn du an deinem Laufstil arbeiten willst. Wenn du weg willst von Fersentrampelei und hin möchtest zu Bewegungsformen, die dem ursprünglich natürlichen Laufverhalten des Menschen wieder näher kommen.

Und für die Einlagenträger:
 Es macht keinen Sinn einen Newton-Laufschuh und insbesondere den granatenschnellen Distance 8 mit Einlagen zu laufen. Die brauchen eine verhältnismäßig starre Plattform auf der sie liegen, damit sie überhaupt wirken können. Dazu ist der Distance 8 absolut nicht hergestellt und es verfehlt auch die dahinter steckende Logik.

Wenn du Einlagenträger bist und dich an Barfußschuhe noch nicht herantraust, sieh den Newton Distance 8 als Trainingsgerät für dich an. Du läufst ihn regelmäßig, aber ohne Einlage. Trainiere immer wieder deine Füße und deinen Bewegungsapparat. Das geht natürlich nicht, wenn du wirklich schwerwiegende orthopädische Probleme hast.

Eine Bitte meinerseits:

Benutze den unten stehenden Affiliate-Link für deine Bestellung. Wer mich privat kennt weiß, dass mich ein finanzieller Vorteil nicht maßgeblich antreibt. Ich empfehle ausschließlich Produkte, die ich auch ohne Vorteil empfehlen würde. Das tat ich damals im Sportfachhandel schon so, wo ich manchmal Kunden auch schon konkret von etwas abgeraten habe. Die Laufschuhe von Newton halte ich für klasse, insbesondere den von mir getesteten und hier vorgestellten Distance 8. Also, einfach mal rantrauen an eine vielleicht für dich neue Marke.